Genuss, Unterhaltung

Sagen Bilder mehr als 1000 Worte – Bild Nummer vier

Schon im Kindergarten, ebenso in der Primarschule arbeitete ich an meinem künstlerischen Ausdruck. Darum präsentiere ich heute ein typisches Sommerbild. Jedoch löst es in der Kunstszene keine grossen Begeisterungsstürme aus.

Anders bei Vincent Van Gogh. Zwar verkaufte der Künstler zu Lebzeiten nur wenige seiner Bilder. Ab 1980 erzielten die Werke an Auktionen Rekordpreise. Seine Sonnenblumen gibt es in verschiedenen Variationen. Fünf Sonnenblumen, ja sogar 15 Sonnenblumen oder drei Sonnenblumen in einer Vase. Sie entstanden in einer Serie ab 1888 mit der Ankunft von Paul Gauguin und Emile Bernard. Mit ihnen hoffte Van Gogh auf die Gründung einer Malerkolonie mit weiteren Künstlern. Er schrieb in einem Brief an seinen Bruder Theo: «Ich hoffe, mit Gauguin in unserem Atelier wohnen zu können. Dort möchte ich eine Reihe von Bildern malen. Nichts weiter als lauter grosse Sonnenblumen…Wenn ich  diesen Plan ausführe, wird es ein Dutzend Bilder geben. Eine Symphonie in Blau und Gelb. Ich arbeite jeden Morgen von Sonnenaufgang an.  Die Blumen verwelken schnell, ich muss sie ohne Pause malen.»

 

Vergleiche ich die Pläne von Van Gogh mit meinem künstlerischen Schaffen, finde ich Gemeinsamkeiten. Ich arbeitete, ohne es zu wissen, ebenso in einer Art Malerkolonie. Gemeinsam mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Natürlich ahnte unser Lehrer damals nichts davon. Wie sollte er ? Unsere Gruppierung hiess ganz anders. Sie nannte sich Primarschule und verfolgte einen pädagogischen Zweck. Der Hauptfokus bei unserer Ausbildung lag nicht im gestalterischen Bereich. Wir mussten unsere Künste als ABC Schützen beweisen. Rechnungsaufgaben lösen. Oder in der Heimatkunde die Säugetiere kennen.

So präsentiere ich heute mein Sonnenblumen-Bild. Vincent würde sich freuen und lächeln. Wetten?

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