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1200 Gramm Schokolade : 120 Monate = 10 Dienstjahre

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Beamten-Amsel, die 10 Jahre als Mitarbeiterin auf dem Buckel hat und einem Dinosaurier, der seinen 10. Geburtstag feiert?

Der Dinosaurier erreichte früher ein biblisches Alter und läge mit seinen zarten 10 Jahren vermutlich noch in den Windeln. Währendessen sich die Beamtenamsel in ihrer Karriere wie ein volljähriger Beamten-Dinosaurier fühlen müsste, wenn sie von ihrem Status wüsste…

Stell Dir vor, es gäbe was zu feiern und die Jubilarin bleibt ahnungslos

Diese ungewöhnliche Geschichte ereignete sich an einem banalen Mittwoch kurz vor 13.00 Uhr. Meine Teamleiterin fragt mich zwischen Stempeluhr und Treppenhaus, ob ich den Text zu meinem Jubiläum gelesen hätte. Was für ein Text? Und was für ein Jubiläum, murmle ich ungläubig. Ich sei seit dem 1. September genau zehn Jahre für meinen Arbeitgeber tätig, antwortet sie. Nun, diese Zahl setzt sich aus ingesamt drei Stationen zusammen, die meinen Werdegang bei meinem aktuellen Brötchengeber beschreiben. Ich wusste zwar, es müssten zirka neun Jahr Treue als Mitarbeiterin hinter mir liegen. Und jetzt soll ich eine glatte 10 auf der Mitarbeiterinnen-Skala erreicht haben? Kaum zu glauben. Erwähnenswert ist ebenso die Tatsache: Der runde Bunker, der einst als Bar mit viel Publikum im ganzen Aargau bekannt war, nennt sich heute mein Arbeitsplatz. Könnte ich diese Zeit als Besucherin der Bar DriveInn zu meinen Dienstjahren addieren, käme ich meinem Ferienbonus einen Schritt näher.

 

Die Personalabteilung weiss natürlich seit längerer Zeit vom Tag X der Jubilarin. Leider verirrt sich die Aufforderung der Personalverantwortlichen für das Verfassen einer kleinen Laudatio auf dem Weg in die Teppich-Etage. So herrscht eine gewisse Zeit Funkstille. Wäre da nicht die Hartnäckigkeit der HR-Fachfrau. Sie fordert unbarmherzig nach der Mini-Lobeshymne. So  schreibt meine Teamleiterin wie eine Journalistin unter Zeitdruck, einige nette Zeilen über mich. Die Meldung zu meinem Jubiläum erschien am 1. September 2017 auf der Intranet-Seite meines Arbeitgebers. Ich weilte zu diesem Zeitpunkt in den Ferien und staunte Bauklötze, als ich am besagten, fast langweiligen Mittwoch von meinem Jubiläum erfuhr.

 

Mein Fazit: Ein Jahrzehnt Treue für meinen Arbeitgeber stufe ich als bedeutendes Ereignis ein. Und so drücke ich lachend zum Fast-Versäumnis in der Teppich-Etage meine beiden Hühneraugen zu. Beglücke meine Arbeitskolleginnen- und Kollegen mit 1200 Gramm Schokolade und sage «Danke» für bald 120 Monate im Haus, das gar keine Ecken besitzt.

 

 

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Hier zeige ich den wichtigsten Baustein für wertvolles Hüftgold. So sah es heute morgen vor der Znüni-Pause aus.

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Stunden später zeigt sich dieses Bild. Gesehen um heute um 17.15 Uhr.

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