Der berühmteste Pfadfinder der Schweiz schlief am 22.07.17 kurz vor Mitternacht friedlich ein. Urs Hofer, besser bekannt als Polo Hofer trat von der grossen Bühne ab.
Es gäbe Vieles über Polo National zu berichten. Seine Erfolge, Auszeichnungen, seine Launen. Ich überlasse dies den grossen Verlagshäusern, den Zeitungen und den unzähligen Journalisten.
Ich erinnere mich jedoch gerne an ein Konzert, wo Polo mitwirkte. Hätte ich die Band Polo’s Schmetterding in den 70 Jahren selber gesehen, hätte der Fortpflanzungsakt für meine Wenigkeit etwas früher beginnen sollen. Nach der Trennung von Polos Schmetterbänd produzierte die neue Formation von 1978- 1982 zusammen mit SPAN und Marianna Polistena vier Alben.
Nun, ich erlebte Jahre später – genauer gesagt im 2015 an einem OpenAir im Saanenland die Mundartlegende an einem Konzert mit SPAN. Die Band feierte ihr 40 Jahr- Jubiläum und spielte ihre Hits am Lauenensee. Jeder Musiker von SPAN, der anwesend sein konnte, wirkte musikalisch mit. Spielte einige Songs. Polo war ebenso mit von der Partie. Bereits damals gezeichnet von seiner Krankheit, dem Lungenkrebs. Die Band unterstützte den Sänger stimmlich, wo nur möglich. Es war ein denkwürdiger Abend. Eine wunderbare Stimmung lag über dem Louenesee, eine einzigartige Atmosphäre.
Die Songs von Polo beschreiben bereits in seinen Anfängen als Mundartlegende die Vergänglichkeit, wie zum Beispiel im letschte Tram oder s’ letschte Hemli hett keini Säck. Der Künstler war sich jederzeit seiner Vergänglichkeit bewusst und unterstrich dies mit der Aussage: «Am Schluss putzt’s jede. Und das isch au gerecht.»
Deshalb sage ich zum Abschied: «Weisch no, Polo, mir isch grad e Träne is Bierglas gheit, du liebe Siech. Drum müend d’ Stüehl ewäg und ich nehme s’ letschte Tram. Zu de Ramona is Wyssebüehl.»
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